Meine hochsensitive Welt
Das bedeutsamste für mich ist die Tatsache, dass ich HOCHSENSITIV bin. Der Begriff der Highly Sensitiv Person (kurz HSP) genannt, wurde von der US-amerikanischen Psychologin Elaine N. Aron 1997 erstmals eingeleitet und ihre Werke gelten als der Grundstein der HS-Forschung.
Ich war schon als Kind der Stille verbunden und habe mich fernab von Lärm in der Natur sehr wohl gefühlt. Dem Lernen und Erkennen von Zusammenhängen habe ich bis heute viel Zeit gewidmet. Meine Feinfühligkeit und ausgeprägte Intuition hat meine Kreativität gefördert und die langjährige Psychotherapie, Psychoanalyse und Bewusstseins Schulung haben meine Selbstwahrnehmung und Reflektionsfähigkeit unterstützt. Die Ordnungsliebe gepaart mit meiner Gewissenhaftigkeit ermöglicht mir heute, die Fülle an Informationen und Wissen im Blick zu halten. Doch meine tatsächlichen hochsensitiven Persönlichkeitsanteile blieben lange hinter meiner ausgeprägten, extrovertierten Seite verborgen und gelangten erst recht spät sichtbar für meine Umgebung an die Oberfläche. Sie zeigten sich bei genauerer Betrachtung meiner Person in der Art, wie ich Details wahrnahm und welch ein Gespür ich für Menschen entwickelte. Anstrengend für meine Gesprächspartner wurde ich durch mein Abstraktionsvermögen, das komplexe übergreifende Denken und die Vielschichtigkeit, in der ich Zusammenhänge erkenne und kommuniziere. Nicht selten war ich überfordernd, weil ich endlose Kausalketten verknüpfen konnte. Für mich ist es nur eine Konzentrationsübung, für andere ein Knäuel Wirrwarr im Kopf.
Die Fähigkeiten, die mir als hochsensitive Persönlichkeit innewohnen, ermöglichen mir ein sicheres Gespür für Wahrhaftigkeit. Spüre ich doch die Dissonanzen, die manch Menschen so gerne als Wahrheiten vermitteln und sehe Zusammenhänge, die anderen leider oft verborgen bleiben. Meine Emapthiefähigkeit ermöglicht es mir, schnell in Kontakt mit menschlich verborgenen Geheimnissen zu treten, spüren sie doch sehr subtil, das ich es fühlen kann. So ist es auch nicht verwunderlich, dass mir tief verletzte Menschenseelen ihre Lebensgeschichten erzählen, die in der heutigen Gesellschaft immer noch zu den Tabuthemen gehören.